Die Bedeutung W-Markierung auf einem Reifen
Die W-Markierung auf Reifen
Reifenkennzeichnungen können gerade für Laien durchaus verwirrend sein und selbst Profis müssen durchaus auch einmal nachschauen, was genau die verschiedenen Symbole bedeuten. Dabei macht es der Gesetzgeber dem Autofahrer zumindest vergleichsweise einfach, da die jeweiligen Markierungen direkt auf den Reifen aufgedruckt sein müssen. Ein gutes Beispiel für eine vergleichsweise schwierige Reifenkennzeichnung ist die W-Markierung.
Der Buchstabe W auf einem Reifen gehört zu den Geschwindigkeitssymbolen und gibt daher an, wie schnell mit diesem Reifen maximal gefahren werden darf. Im konkreten Fall bedeutet das Geschwindigkeitssymbol, dass für den jeweiligen Reifen eine maximale Geschwindigkeit von 270 Kilometern pro Stunde zugelassen ist. Mit dem Symbol garantiert der Reifenhersteller, dass bis zu der angegebenen Geschwindigkeit ein fehlerfreier Dauerbetrieb garantiert wird. Voraussetzung ist dabei allerdings, dass der Reifen über den passenden Reifendruck verfügt.
Für die Markierung mit dem Buchstaben W bedeutet dies darüber hinaus, dass bei Geschwindigkeiten von über 270 Kilometern pro Stunde keine Gewährleistung mehr besteht. Wird das erlaubte Tempo überschritten, dann besteht die Gefahr, dass sich die Lauffläche von der Karkasse ablöst und es zu einem Unfall kommt.
Für die Festlegung des korrekten Geschwindigkeitssymbols wird die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit des jeweiligen Wagens als Grundwert benutzt. Mit dieser lässt sich errechnen, ob der Reifen ein W-Symbol tragen sollte oder nicht. Die bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit findet sich im Fahrzeugschein wieder und wird mit 0,1 multipliziert und im Anschluss addiert man zu diesem Ergebnis 6,5 Kilometer pro Stunde hinzu. Die Größe des errechneten Wertes muss innerhalb der Grenze des jeweiligen Reifens liegen. Kommt man also auf einen Wert von über 270 Kilometern pro Stunde, dann reicht der Kauf eines Reifensatzes mit dem W-Symbol nicht mehr aus.
Aufdruck auf dem Reifen
Alle notwendigen Symbole eines Reifens sind in der Regel direkt auf dem Reifen aufgedruckt. Man findet sie an der Flanke, wobei immer eine typische Reihenfolge eingehalten wird. Das W als Geschwindigkeitssymbol erscheint dabei als letztes Symbol. So beginnt die Kennzeichnung mit Reifenbreite gefolgt von dem Verhältnis von Flankenhöhe zur Reifenbreite, Bauweise der Karkasse, Felgendurchmesser in Zoll sowie dem Tragfähigkeitsindex.
Unter Umständen können sich nicht ein, sondern gleich zwei Geschwindigkeitssymbole auf einem Reifen befinden. Dies liegt darin zugrunde, da für Reifen über 240 Kilometern pro Stunde generell das Kürzel ZR gilt. Viele Reifenhersteller nehmen allerdings oft noch eine zusätzliche Kennzeichnung vor, um die Geschwindigkeit noch etwas einzugrenzen beziehungsweise genauer zu definieren. Hier kann die W-Markierung dann zum Einsatz kommen, um einen Anhaltspunkt darüber zu geben, wie weit man die 240 Kilometer pro Stunde überschreiten kann.
Fazit
Die in den Fahrzeugpapieren eingetragenen ZR-Reifen dürfen ohne Änderung dieser Papiere durch W-Reifen mit gleicher Abmessung und Tragfähigkeit ersetzt werden, wenn folgende Randbedingungen eingehalten werden:
- Die in den Fahrzeugpapieren eingetragene Höchstgeschwindigkeit darf 260 km/h nicht überschreiten
- Die Tragfähigkeit muss ausreichend sein
Beispiel: Reifen mit der Kennzeichnung 225/45 ZR 17 91 W können unter Berücksichtigung der o.g. Voraussetzungen eingesetzt werden, wenn in den Fahrzeugpapieren unter Ziffer 20.-23. folgende Angaben enthalten sind: 225/45 ZR 17 oder 225/45 R 17 91 W. Falls in den Fahrzeugpapieren W-Reifen eingetragen sind, dürfen dagegen keine ZR-Reifen ohne Änderung der Fahrzeugpapiere eingesetzt werden.